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Potenziale und Herausforderungen von Virtual Reality und Virtual Reality-Simulation im Krankenhaus am Beispiel des Prozesses der Prämedikation
Thomas Lux, Hochschule Niederrhein

Einleitung / Introduction

Die Prämedikation ist ein vorgelagerter Teilprozess der Prozesse im Operationsbereich (OP). Intra- und perioperative Prozesse des OPs sind gekennzeichnet durch Ineffizienzen aufgrund hoher Komplexität, einem hohen Grad an Multiprofessionalität, Workload und Ressourcenver-brauch sowie einem geringen Digitalisierungsgrad. Eine Möglichkeit Prozesse der Prämedika-tion effizient zu steuern, ist die Simulation von Prozessen in verschiedenen Softwaretools, in der Ist-Prozesse abgebildet, Schwachstellen identifiziert und dann zu Soll-Prozessen verän-dert werden können. Hierfür stehen verschiedene Software-Tools zur Verfügung: Neben 2D-Tools (z. B. ARIS), auch 3D-Tools (z. B. EmaWorkdesigner), Virtual Reality (VR). Zur Analyse und Modellierung eines Prämedikations-Prozesses wurden 2D, 3D, und VR-Tools miteinander verglichen und eruiert, welche Potentiale und Herausforderungen insbesondere der Einsatz von VR im Prozessmanagement bietet.

Methode / Method

Zur virtuellen Prozesssimulation wurden maßstabsgetreu die erhobenen Parameter einer Prämedikation eines Maximalversorgers in der Region Niederrhein in einem VR-Szenario ab-gebildet, um die Realitätstreue und Korrektheit der Modelle zu testen und alternative Modelle zu evaluieren. Zunächst wurden hierfür die Räumlichkeiten und Prämedikations-Prozesse erhoben. Die Ergebnisse dieser Prozessevaluation wurden dann in ein 3D-basiertes Szenario überführt und dieses schlussendlich in der VR abgebildet. Die Entwicklung des Szenarios fand dabei mit dem EmaWorkdesigner und im nächsten Schritt zur Darstellung in der VR-Umgebung mit Unity statt. Im Anschluss wurde eine Pilottestung durchgeführt, in der die Po-tentiale und Herausforderungen der VR-Simulation für die Prozessmodellierung getestet wur-den.

Ergebnisse / Results

Die VR-Simulation ergab ein hohes Potential für die partizipative Prozessentwicklung sowie für die Erkennung von Schwachstellen in bereits bestehenden Prozessen. Veränderungen können niedrigschwellig im Szenario oder in der Software vorgenommen und im Anschluss - ohne in den bestehenden Arbeitsprozess eingreifen zu müssen – getestet werden. Einschrän-kungen bestehen vor allem in Hinblick auf komplexe Interaktionen zwischen verschiedenen handelnden Personen im Prozess sowie hinsichtlich der unzureichend implementierten Im-mersion insbesondere bei haptischen Gegebenheiten (z. B. Patient/Patientin umlagern). Auf-grund der nicht bestehenden einheitlichen Standards der Prozesse sowie unterschiedlicher baulicher Gegebenheiten im OP-Bereich verschiedener deutscher Krankenhäuser, lassen VR-simulierte Szenarien weniger externale Rückschlüsse zu

Zusammenfassung / Conclusion

Ziel weiterer Forschung ist dabei die Übertragbarkeit entwickelter und evaluierter Szenarien in verschiedene Einrichtungen. Die standardisierten Bausteine sollen dabei als Basis bzw. Grundlage genutzt werden können.


AutorInnen
Lea Leeser, Hochschule Niederrhein
Lisanne Kremer, Hochschule Niederrhein
Thomas Lux, Hochschule Niederrhein
Preiserosion durch Generika nach Verlust der Marktexklusivität
Amrit Pal Singh, Ecker + Ecker GmbH

Einleitung / Introduction

Die durch Schutzrechte gewährte Marktexklusivität in der pharmazeutischen Industrie verhindert, dass Wettbewerber den geschützten Wirkstoff nachahmen und auf dem Markt anbieten. Üblicherweise treten mit Ablauf der Schutzrechte Generikaanbieter in den Markt ein, sodass sich der Markt von einem Monopol zu einem Oligopol verändert. Der damit einhergehende Preiswettbewerb führt teilweise zu einer starken Senkung der Wirkstoffpreise (Preiserosion). Diese Preiserosion unterscheidet sich bei Betrachtung einzelner Wirkstoffe erheblich. In diesem Beitrag untersuchen wir alle Patentabläufe in den Jahren 2015 bis 2021. Dabei untersuchen wir, wie sich die Preiserosionen unterscheiden und wie die Unterschiede ggf. zu erklären sind.

Methode / Method

Es wurden Patentabläufe von Arzneimitteln identifiziert (n = 127) und der zeitliche Verlauf der Preiserosion bestimmt. Dazu wurde zu jedem Zeitpunkt der jeweils niedrigste angebotene Preis bestimmt und in Relation zu dem ursprünglichen Preis des Originals vor Ablauf der Schutzrechte gesetzt. Zur Erklärung der Preiserosion wurde eine multivariate Regression zum Zeitpunkt 12 Monate nach Patentablauf durchgeführt. Als erklärende Variablen wurden u. a. die Anzahl der Generikaanbieter und der Jahresumsatz vor Ablauf der Marktexklusivität verwendet.

Ergebnisse / Results

Die Preiserosion bei den untersuchten Arzneimitteln führt 12 Monate nach Markteintritt generischer Arzneimittel zu Preisabnahmen zwischen 3% und 98% im Vergleich zum Preis des Originators vor Markteintritt der Generika. Die Anzahl der Generikaanbieter und die Preiserosion korrelieren: Je mehr Anbieter auf dem Markt sind, desto höher ist die Preiserosion. Eine Korrelation zwischen dem Jahresumsatz vor Ablauf der Marktexklusivität und der Anzahl der Anbieter ist ebenfalls erkennbar: Je größer der Umsatz war, desto höher ist die Anzahl der Anbieter 12 Monate nach Verlust der Schutzrechte.

Zusammenfassung / Conclusion

Bei den untersuchten Arzneimitteln unterscheidet sich die Preiserosion zwischen den einzelnen Wirkstoffen ein Jahr nach Ablauf der Marktexklusivität erheblich. Des Weiteren ist bei den untersuchten Wirkstoffen erkennbar: Je höher der Umsatz des Originators vor Ablauf der Schutzrechte war, desto mehr Generikaanbieter treten dem Markt bei und je mehr Anbieter auf dem Markt sind, desto höher ist die Preiserosion.


AutorInnen
Amrit Pal Singh, Ecker + Ecker GmbH
Christof Ecker, Ecker + Ecker GmbH
Heterogenität in Prioritätsrängen für Elemente der personenzentrierten Versorgung von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen – Ergebnisse einer Subgruppenanalyse der PreDemCare-Studie
Anika Rädke, Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE)

Einleitung / Introduction

Eine personen-zentrierte Versorgung (pzV) erfordert Kenntnisse über die Präferenzen von Patient*innen und Ärzt*innen, um eine gemeinsame Entscheidungsfindung zu gewährleisten. In Rahmen der Demenzversorgung existiert bislang kaum Evidenz zu den Präferenzen von Betroffenen und Versorger*innen, welche mit quantitativen, entscheidungsbasierten Instrumenten erhoben wurden. Ebenso sind Daten zur Heterogenität der Befragten und wie diese die Stabilität der Prioritätsränge für einzelne Elemente der Versorgung beeinflussen nicht verfügbar. Ziel der Analyse war zu beurteilen, wie soziodemographische und klinische Charakteristiken von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen (MmkB) und Ärzt*innen die Prioritätsränge für Elemente der pzV beeinflussen.

Methode / Method

Die Analyse erfolgte anhand von erhobenen Daten der PreDemCare-Studie welche eine Ermittlung der Präferenzen von n=50 MmD und n=25 Ärzt*innen mit dem Analytic Hierarchy Process (AHP) umfasste. Individuelle AHP-Gewichte (Präferenzen/Beurteilungen) wurden mit der Prinzipal-Eigenvektor-Methode berechnet und pro Gruppe anhand der Aggregation-von-individuellen-Prioritäten-Methode mit arithmetischem Durchschnitt aggregiert. Die Subgruppenunterschiede in der Kriterienrangfolge wurden deskriptiv untersucht. Dafür wurden Mittelwerte und Standardabweichungen (SDs) der aggregierten AHP-Gewichte pro Untergruppe und resultierende Kriterienränge ermittelt sowie Mittelwert(SDs)-geschichtete Boxplots erstellt. Soziodemografische Variablen wie u.a. Geschlecht, Alter, Wohnsituation, Hausarzt/Facharzt sowie klinische Merkmale wie z. B. kognitive Funktion/Demenzdiagnose wurden dabei analysiert.

Ergebnisse / Results

Die Unterstützung bei Alltagsaktivitäten hatte in allen Subgruppen die größte Bedeutung und wurde auf die höchsten Rangplätzen gewählt (Ränge 1/2). Körperliche Aktivitäten und Gedächtnisübungen wurden in den Subgruppen ausnahmslos als am wenigsten wichtig eingestuft (Ränge 5/6). Die Eigenschaften von Pflegefachpersonen wurden in Hinblick auf eine pzV hingegen als mäßig wichtig (Ränge 3/4) bewertet. Bei den Merkmalen sozialer Austausch und Gestaltung des Gesundheitswesens gab es Unterschiede und einschlägige Rangumkehrungen (Ränge 1-4) zwischen den Subgruppen abhängig von Lebens- und Familienstand der MmkB, der kognitiven Funktion und Diagnose, der Polypharmazie, dem selbst eingeschätzten Gesundheitszustand sowie dem Geschlecht, Alter, Arbeitsort und Fachgebiet des Arztes.

Zusammenfassung / Conclusion

Insgesamt existiert eine Übereinstimmung der Prioritäten von MmkB und Ärzt*innen für die zentralen Elemente einer pzV. Die Bewertung der Wichtigkeit von sozialem Austausch und der Gestaltung des Gesundheitswesens variierte in einigen Subgruppen stark, sodass die Heterogenität der Befragten bei diesen Elementen berücksichtigt werden sollte.


AutorInnen
Anika Rädke, Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE)
Wiebke Mohr, Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE)
Adel Afi, Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE)
Michelle Pfaff, Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE)
Bernhard Michalowsky, Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE)
Wolfgang Hoffmann, Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE)
Testen der Volume-Outcome-Hypothese im Bereich der Neonatologie
Fabian Kianpour, Universität Stuttgart

Einleitung / Introduction

Die Volume-Outcome-Beziehung im Krankenhaussektor wird in der Fachliteratur vielseitig diskutiert. Im Bereich der Neonatologie besteht zu dieser Beziehung allerdings ein Mangel an empirischen Studien. Der Beitrag untersucht deshalb den Zusammenhang zwischen der Behandlungsfallzahl sowie der neonatalen Mortalität in deutschen Krankenhäusern für das Jahr 2020. Dazu wird eine auf den Qualitätsberichtsdaten der Referenzdatenbank basierende Regressionsanalyse durchgeführt. Die vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass die Volume-Outcome-Beziehung bestätigt werden kann. Je höher die Zahl der Behandlungsfälle, desto niedriger ist die Sterblichkeit von Neugeborenen in diesen Krankenhäusern. Allerdings lässt sich dieser Effekt nicht für alle Krankenhausgrößen statistisch nachweisen. Mögliche Gründe werden in diesem Beitrag diskutiert. Ferner betrachtet die explorativ ausgerichtete Studie kritische Einflussfaktoren auf die Volume-Outcome-Beziehung. Dazu zählen die Anzahl spezifischer Fachabteilungen, die fachspezifische Personalausstattung sowie die Krankenhausträger.


AutorInnen
Fabian Kianpour, Universität Stuttgart
Analyse der Versorgungssituation von Versicherten mit Hypercholesterinämie
Kaja Kristensen

Einleitung / Introduction

Die durch eine erhöhte LDL-C-Konzentration gekennzeichnete Hypercholesterinämie ist einer der relevanten Risikofaktoren für kardiovaskuläre Ereignisse. Die Beeinflussbarkeit der therapeutischen Wirkung von lipidsenkenden Arzneimitteln auf dieses kardiovaskuläre Risiko ist für das LDL-Cholesterin nachgewiesen und in deutschen und internationalen Behandlungsleitlinien fest verankert. Ziel dieser Arbeit war es, die aktuelle Versorgungssituation, insbesondere das Auftreten von kardiovaskulären Ereignissen sowie die Versorgung mit lipidsenkenden Arzneimitteln bei Versicherten mit Hypercholesterinämie deskriptiv zu untersuchen.

Methode / Method

Für diese Analyse wurden Routinedaten der Jahre 2015 bis 2020 zweier gesetzlicher Krankenkassen verwendet. Eingeschlossen wurden Versicherte mit Hypercholesterinämie, die in dem genannten Zeitraum durchgängig versichert waren. Zu betrachtende kardiovaskuläre Ereignisse sowie lipidsenkende Arzneimittel wurden a priori definiert. Neben der Häufigkeit von kardiovaskulären Ereignissen wurde die Kontinuität der Diagnosedokumentation als Indikator für die ärztliche Versorgung sowie die Kontinuität der Arzneimittelversorgung unter Verwendung deskriptiver Metriken untersucht.

Ergebnisse / Results

Insgesamt wurden 5.776 Versicherte mit einer Hypercholesterinämie identifiziert, was im Jahr 2020 einer Prävalenz von 14,3% entsprach. Die Inzidenzrate für kardiovaskuläre Ereignisse lag bei 19,4 Ereignissen pro 1000 Personenjahren. Die Dokumentation der Hypercholesterinämie war bei 30% der Versicherten lückenhaft durchgeführt oder brach vor dem Ende des Beobachtungszeitraumes ab. Bei einem Viertel (25,1%) der Versicherten mit einem kardiovaskulären Ereignis wurde die Hypercholesterinämie erstmalig bei dem Auftreten des Ereignisses dokumentiert. Lipidsenkende Arzneimittel erhielten rund ein Drittel der Versicherten mit Hypercholesterinämie (29,8%), wovon bei 89,0% eine kontinuierliche und lückenlose Verordnung vorlag. Unter jenen Versicherten, die im Zeitraum ein kardiovaskuläres Ereignis erlitten, erhielten 39,3% vor ihrem Ereignis bereits lipidsenkende Arzneimittel. Nach dem kardiovaskulären Ereignis stieg der Anteil auf 84,9%.

Zusammenfassung / Conclusion

Basierend auf dieser Analyse lassen sich Potenziale zur Verbesserung der Versorgung von Versicherten mit Hypercholesterinämie aufzeigen. Zentrale Aspekte sind der geringe Behandlungsgrad mit lipidsenkenden Arzneimitteln sowie das späte Diagnostizieren der Hypercholesterinämie und das daraus resultierende unerkannte Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse. Routinedaten der gesetzlichen Krankenversicherungen bieten eine Fülle an Daten aus dem realen Versorgungsgeschehen, deren deskriptive Analyse auch für andere Volkskrankheiten wertvolle Aufschlüsse ermöglicht.


AutorInnen
Kaja Kristensen, OptiMedis AG
Nicole Morfeld, OptiMedis AG
Eva Catala, OptiMedis AG
Daniel Dröschel, Optimedis AG
A budget impact analysis of NGS-based sepsis diagnostics in the treatment of hemato-oncological patients
Florian Kron, Universitätsklinikum Köln, Klinik I für Innere Medizin, Köln, Deutschland; Universitätsklinikum Köln, Center for Integrated Oncology (CIO ABCD), Köln, Deutschland; FOM Hochschule für Ökonomie & Management, Essen, Deutschland; VITIS GmbH, Köln, Deutschland

Einleitung / Introduction

Sepsis accounts for over 20% of deaths worldwide and is associated with high in-hospital morbidity. Especially immunocompromised patients suffer severe disease courses and have a fivefold higher risk for sepsis than the general population, along with 30% higher mortality and longer inpatient hospital stays. Sepsis is commonly identified by culture-based methods, but next-generation-sequencing (NGS) allows faster DNA analysis with higher sensitivity. However, considering steadily increasing healthcare costs, cost effectiveness of innovative procedures is a central objective for decision makers in healthcare. Therefore, the budget impact of DISQVER on inpatient costs from a payer perspective was analysed.

Methode / Method

Real world cost data from the departments of hemato-oncology at the University Hospitals Cologne and Essen was retrieved for patients with oncologic main diagnosis, providing information on length of stay (LOS), Diagnosis-Related-Group (DRG) allocation, and sepsis diagnosis according to International Classification of Disease (ICD)-10 code. Analysis focussed on cases in which blood culture identified unspecific sepsis (A41.0 – A41.8), or no sepsis (no A41.). For subgroup analysis, intensive care unit (ICU) cases were additionally analysed separately. For budget impact calculation, a reduction in LOS of 8 days overall and 4 days for intensive care patients was modelled for high outliers and process costs for DISQVER were assumed. To quantify the budget impact on case level, overall cost savings of high outliers were related to all cases. A twofold (Scenario A) and threefold (Scenario B) higher sensitivity of DISQVER compared to blood culture was applied for the calculation.

Ergebnisse / Results

For scenario A and B, cost savings of 424.21 EUR and 568.44 EUR for the overall population and 961.83 EUR and 1,288.85 EUR for the ICU subgroup was estimated, respectively. For scenario A, a budget impact of -1,074.79 EUR and -537.17 EUR per case was identified for main and subgroup analysis. For scenario B, a budget impact of -930.56 EUR for overall population and -210.15 EUR for ICU cases was calculated on a case basis.

Zusammenfassung / Conclusion

The budget impact of DISQVER from a payer perspective can support decision makers in implementing innovations in the German healthcare sector. While the estimated cost savings are remarkable, the budget impact undermines future price adjustments of NGS diagnostics. Rapid and highly sensitive sepsis diagnostic allows early and targeted therapy, prevents misleading results detected by other methods, and generally contributes to the improvement of patient care and the containment of unnecessary treatment and their costs. This overall budget impact should be considered in future research.


AutorInnen
Amelie Wickmann, VITIS GmbH, Köln, Deutschland
Viola Osterkamp, VITIS GmbH, Köln, Deutschland
Florian Jakobs, VITIS GmbH, Köln, Deutschland; Universitätsklinikum Essen, Klinik für Hämatologie und Stammzelltransplantation, Essen, Deutschland
Florian Kron, Universitätsklinikum Köln, Klinik I für Innere Medizin, Köln, Deutschland; Universitätsklinikum Köln, Center for Integrated Oncology (CIO ABCD), Köln, Deutschland; FOM Hochschule für Ökonomie & Management, Essen, Deutschland; VITIS GmbH, Köln, Deutschland
Costs of a structured early detection program for advanced liver fibrosis and cirrhosis: insights on the “plus” of a Check-up 35+
Frank Lammert, Medizinische Hochschule Hannover

Einleitung / Introduction

The implementation of an early detection program for liver cirrhosis in a general population has been discussed for some time. Recently, the effectiveness of a structured screening procedure, called SEAL (Structured Early detection of Asymptomatic Liver Cirrhosis), using liver function tests (AST, ALT) and APRI to early detect advanced fibrosis and cirrhosis in participants of the German “Check-up 35” was investigated.

Methode / Method

This study identifies the expected diagnostic costs of SEAL in routine care and their drivers and reports prevailing CLD etiologies in this check-up population. The analysis is based on theoretical unit costs as well as empirical billing and diagnostic data of SEAL participants.

Ergebnisse / Results

Screening costs are mainly driven by liver biopsies, which are performed in a final step in some patients. Depending on the assumed biopsy rates and the diagnostic procedure, the average diagnostic costs are between EUR 5.99 and 13.74 per Check-up 35 participant and between EUR 1,577.06 and 3,620.52 per patient diagnosed with fibrosis/cirrhosis (F3/F4). The prevailing underlying aetiology in 60% of cases is non-alcoholic fatty liver disease.

Zusammenfassung / Conclusion

A liver screening following the SEAL algorithm could be performed at moderate costs. Screening costs in routine care depend on actual biopsy rates, attendance rates at liver specialists and prevalence of fibrosis in the Check-up 35 population. The test for viral hepatitis newly introduced to Check-up 35 as one-time part is no alternative to SEAL.


AutorInnen
Julia Ortner, Lehrstuhl für Controlling, Johannes Gutenberg Universität Mainz
Reyn Joris van Ewijk, Lehrstuhl für Statistik und Ökonometrie, Johannes Gutenberg Universität Mainz
Louis Velthuis, Lehrstuhl für Controlling, Johannes Gutenberg Universität Mainz
Anita Arslanow, Liver Unit, Hospital Clinic de Barcelona, School of Medicine and Health Sciences, University of Barcelona
Matthias Christian Reichert, Klinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum des Saarlandes
Dominikus Stelzer, Institut für Medizinische Biometrie und Statistik, Universitätsklinikum Freiburg
Peter G. Galle, I. Medizinische Klinik, Universitätsmedizin Mainz
Frank Lammert, Medizinische Hochschule Hannover
Effizienz der OP-Saalnutzung durch die Augenheilkunde eines Uniklinikums
Ingo Volkmann, Universitäts-Augenklinik, Medizinische Hochschule Hannover

Einleitung / Introduction

In der chirurgischen Augenheilkunde existieren in der Regel kurze Operationszeiten und somit viele Wechsel zwischen den einzelnen Operationen, die keiner spezifischen Vergütung unterliegen. Da in Kliniken der Maximalversorgung konsekutiv häufig unterschiedliche Operationen mit variabler Dauer durchgeführt werden, Notfalloperationen eingeschoben werden müssen und Weiterbildung von Kolleginnen und Kollegen praktiziert wird, ist es besonders wichtig, möglichst kurze Überleitungszeiten zu generieren, um sowohl ausreichend Operationszeit zu haben als auch möglichst viele Fälle behandeln zu können. Ziel dieser Arbeit ist es, die Effizienz der Operationsleistung einer Universitäts-Augenklinik zu evaluieren.

Methode / Method

Die im Jahr 2021 durchgeführten Operationen der MHH-Augenklinik wurden hinsichtlich Spektrum, Anzahl, OP-Dauern, Wechselzeiten und Prozesszeiten evaluiert. Personell war jeder OP-Saal mit einer Assistenzärztin oder einem Assistenzarzt der Anästhesie, einer Anästhesiepflege, 2 OP-Pflegenden, einem Operateur und 20 % anästhesiologisch oberärztlicher Supervision ausgestattet. Auf Basis eines theoretischen Konzepts, welches einen erhöhten Personalschlüssel bei gleichbleibender Infrastruktur vorsieht, wurde berechnet, wie viele Operationen mehr durchgeführt werden können, wenn die Überleitungszeit halbiert wird, und ob der finanzielle Mehraufwand dabei kompensiert werden kann.

Ergebnisse / Results

Bei insgesamt n = 2712 während regulärer Dienstzeiten (244 Arbeitstage) in 2 OP-Sälen durchgeführten Operationen (durchschnittlich täglich n = 11,1; wöchentlich n = 53,6 und monatlich n = 237,1) betrug die durchschnittliche OP-Dauer 37 min und die Überleitungszeit 43 min. Die Operationssäle wurden damit nur zu 51 % der Gesamtbetriebszeit durch chirurgische Arbeiten ausgelastet. Hauptprozeduren waren mit n = 1350 die Vitrektomien und mit n = 1308 Kataraktoperationen. Das angepasste Personalkonzept sah pro OP-Saal eine zusätzliche OP-Pflegekraft sowie für beide OP-Säle insgesamt eine zusätzliche Ärztin oder einen Arzt der Anästhesie vor; die Zusatzkosten für diesen Personalaufwand berechneten sich auf ca. 300.000 € pro Jahr. Die Halbierung der Überleitungszeit von 43 min auf 21 min durch dann mögliche überlappende Einleitung und paralleles Arbeiten, was bis dato nicht möglich ist, ergibt pro OP-Saal eine zusätzliche OP-Zeit von 100 min, sodass mindestens vier OPs zusätzlich durchgeführt werden können. Bei stringenter Durchführung und gleichen räumlichen Strukturen mit stabilen Fixkosten könnten somit n = 976 OPs pro Jahr mehr durchgeführt werden. Abzüglich der angepassten Personalkosten, der zusätzlichen Materialkosten für OP und Anästhesie von 557.042 € und den stationären Hotelleriekosten von 600.663 € bei durchschnittlichen Liegezeiten von 2,8 Tagen würde ein Mehrerlös von etwa Faktor 2,4 der zusätzlichen Personalkosten erzielt werden. Berücksichtigt werden in dieser Kalkulation die derzeitige Fallpauschale von 3739,40 € und ein durchschnittlicher Casemix-Index der Augenklinik von 0,649 (Gesamtmehrerlös 2.155.449 €; Deckungsbeitrag II 701.389 €) für das betrachtete chirurgische Patientenkollektiv im Jahr 2021.

Zusammenfassung / Conclusion

Eine Erhöhung des Personalaufwands im OP-Saal für chirurgische Fächer wie der Augenheilkunde mit kurzen Eingriffen und vielen Wechseln lohnt sich betriebswirtschaftlich auch für ein Universitätsklinikum, um überlappende Überleitungen durch Anästhesie und OP-Pflege zu ermöglichen und zu optimieren. Dieses sollte daher auch entgegen standardisierter Personalbestückungen der OP-Säle erwogen werden, um vorhandene Ressourcen mit ihren Fixkosten möglichst optimal zu nutzen.


AutorInnen
Christian Framme, Universitäts-Augenklinik, Medizinische Hochschule Hannover
Ingo Volkmann, Universitäts-Augenklinik, Medizinische Hochschule Hannover
Karsten Hufendiek, Universitäts-Augenklinik, Medizinische Hochschule Hannover
Jan Tode, Universitäts-Augenklinik, Medizinische Hochschule Hannover
Wolfgang Lobbes, Medizinische Hochschule Hannover
Jan Gottschling, Medizinische Hochschule Hannover
Frank Lammert, Medizinische Hochschule Hannover
Health Care Impact Assessment Framework (HIAF) zur Wirkungsmessung in der Primärversorgung
Johannes Kriegel, FH OÖ Studienbetriebs GmbH

Einleitung / Introduction

Aufgrund der systemimmanenten Komplexität der Gesundheitsversorgung ergibt sich, u.a. im Rahmen der Covid-19 Pandemie, eine ausgeprägte Intransparenz und vielschichtige Multikausalitäten. Die zielgerichtete Systemsteuerung sowie der Einsatz knapper Ressourcen erfordert dabei eine übergreifende Gesundheitsfolgeabschätzung, die durch ein konzeptionelles Rahmenwerk unterstützt werden sollte. Eine relevante Fragestellung ist daher: Wie lässt sich durch ein HIAF die Gesundheitsfolgeabschätzung, am Beispiel der steuernden Maßnahmen im Rahmen der Primärversorgung, zielgerichtet und konzeptionell unterstützen?

Methode / Method

Mittels einer semi-strukturierten Literaturrecherche in wissenschaftlichen Datenbänken (z.B. College Edtition, SpringerLink, Emerald Collections, Pubmed, Cochrane Library) und der Recherche in populärwissenschaftlichen sowie tagesaktuellen Medien (z.B. Thieme Connect, WISO Net, Spiegel.de, Google News) erfolgte die Sammlung relevanter Informationen, Konzepte und Ausprägungen. Aufbauend wurde über 3 Expertenworkshops (11/2020 n=14; 5/2021 n=18; 9/2021 n=16), unter Teilnahme von Health Professionals aus Medizin, Pflege, Public Health und Gesundheitsökonomie, die konzeptionelle und inhaltliche Analyse sowie Entwicklung des Framework-Aufbaus durchgeführt.

Ergebnisse / Results

Die HIAF-basierte Konzept(weiter)entwicklung einer zielgerichteten Wirkungsmessung im Gesundheitswesen erfolgt über drei Phasen: Konzept entwickeln/Wirkungen identifizieren, Konzept realisieren/Wirkungen messen sowie Konzept weiterentwickeln/Wirkungen steuern. Die drei Phasen untergliedern sich dabei in die 12 Schritte: Umwelt-, Systemdarstellung und -analyse; Zielidentifikation und -definition, Systemveränderungsbedarf; Wirkungslogik, Ordnungs- und Wirkungsmodell; Performance Measurement; Impact Measurement; Triangulation und Datenauswertung; Impact Assessment; Wirkungsanalyse; Wirkungsketten und –netze; Systemadaption; Wirkungen verbessern. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Identifizierung, Entwicklung und Abgrenzung der unterschiedlichen Dimensionen des Wirkungsmodells. Diese werden über entsprechende Kataloge dargestellt (Income-; Ziel-; Input-; Throughput-; Output-; Outcome-; Impact-Katalog) sowie im Weiteren in der Impact-Map zusammengeführt, von der sowohl ausgewählte Wirkungsketten als auch Impact Scorecards abgeleitet werden.

Zusammenfassung / Conclusion

Ein HIAF ist ein systematisches Vorgehensmodell, das über einen strukturierten Prozess hinweg unterschiedliche Datenquellen und Analysemethoden (z.B. Routine-Daten, Online-Erhebung, Experteninterviews, Daten-Triangulation) anwendet, um die Wirkungen eines Programms oder eines Projekts im Rahmen der Gesundheitsversorgung zu bestimmen.


AutorInnen
Johannes Kriegel, FH OÖ Studienbetriebs GmbH
STADPLAN - Gesundheitsökonomische Evaluation einer Advance Care Planning-Intervention für ambulant pflegebedürftige, ältere Menschen in Deutschland
Julia Jaschke

Einleitung / Introduction

In der Cluster-randomisierten kontrollierten und vom BMBF geförderten Studie STADPLAN (DRKS00016886) wurden die Auswirkungen einer Advance Care Planning (ACP)-Intervention auf ältere, ambulant pflegebedürftige Menschen untersucht. Die komplexe Intervention umfasste u. a. Gespräche, die geschulte Pflegefachpersonen ambulanter Pflegedienste mit den Teilnehmenden zuhause durchführten. Zusätzlich zur Evaluation der Wirksamkeit und der Prozessevaluation wurden die gesundheitsökonomischen Auswirkungen der Intervention untersucht.

Methode / Method

Zur Bestimmung der gesundheitsökonomischen Auswirkungen wurden 1) eine Kosten-Konsequenzen-Analyse aus gesamtgesellschaftlicher Perspektive durchgeführt, 2) die Interventions- und Implementierungskosten modelliert und 3) die Auswirkungen der Intervention auf die Leistungsinanspruchnahme in den verschiedenen Leistungssegmenten untersucht. Eingeschlossen wurden Teilnehmende, für die bei Studienbeginn mindestens Angaben zur Leistungsinanspruchnahme in der ärztlichen ambulanten Versorgung, der stationären Krankenversorgung sowie für die ambulante Pflege vorlagen. Analysiert wurden Angaben zur Leistungsinanspruchnahme, dem primären Endpunkt (PAM-13) sowie den sekundären Endpunkten (HADS, VR-12, ACP-Engagement, ACP-Dokumente) und durch Interviews gewonnene Daten der ambulanten Pflegedienste.

Ergebnisse / Results

Es konnten 334 Teilnehmende (87,9 % der Hauptstudie; 55,4 % davon waren der Interventionsgruppe zugeordnet, 44,6 % der Kontrollgruppe) eingeschlossen werden. In der Kosten-Konsequenzen-Analyse zeigten sich keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den Studiengruppen für die Endpunkte. Die Implementierungskosten setzten sich aus den Personalausfallzeiten durch Schulungen und einmaligen Anpassungskosten bei den ambulanten Pflegediensten zusammen. Die Interventionskosten setzten sich aus den Personalkosten für die Gespräche, deren Vor- und Nachbereitungszeit sowie den Fahrtkosten und den damit verbundenen Personalkosten zusammen. Bei der Analyse der Leistungsinanspruchnahme zeigten sich keine Verschiebungen aus dem kurativen in das palliative Leistungsspektrum hinein. Beide Studiengruppen wiesen im Untersuchungszeitraum ein ähnliches Leistungsinanspruchnahmeverhalten auf.

Zusammenfassung / Conclusion

Die Analysen zeigten keine statistisch signifikanten Auswirkungen der Intervention auf die Leistungsinanspruchnahme der Teilnehmenden. Die Ergebnisse sind damit kongruent zur Lebenssituation beider Studiengruppen und verdeutlichen, dass gesundheitsökonomische Effekt einer ACP-Intervention eher in Populationen in entsprechenden Entscheidungssituationen erwartet werden können, z. B. bei Teilnehmenden in der letzten Lebensphase.


AutorInnen
Julia Jaschke, Bergisches Kompetenzzentrum für Gesundheitsökonomik und Versorgungsforschung, Fakultät für Wirtschaftswissenschaft, Schumpeter School of Business and Economics, Bergische Universität Wuppertal
Rieke Schnakenberg, Department für Versorgungsforschung, Fakultät für Medizin und Gesundheitswissenschaften, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Deutschland
Änne Kirchner, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft, Medizinische Fakultät, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Deutschland
Almuth Berg, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft, Medizinische Fakultät, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Deutschland
Katharina Silies, Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie, Universität zu Lübeck, Deutschland
Burkhard Haastert, mediStatistica, Wuppertal
Falk Hoffmann, Department für Versorgungsforschung, Fakultät für Medizin und Gesundheitswissenschaften, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Deutschland
Gabriele Meyer, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft, Medizinische Fakultät, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Deutschland
Sascha Köpke, Institut für Pflegewissenschaft, Universität zu Köln, Medizinische Fakultät & Uniklinik Köln, Deutschland
Juliane Köberlein-Neu, Bergisches Kompetenzzentrum für Gesundheitsökonomik und Versorgungsforschung, Fakultät für Wirtschaftswissenschaft, Schumpeter School of Business and Economics, Bergische Universität Wuppertal, Deutschland
HörGeist – Ein Programm zur niedrigschwelligen Identifikation und Behandlung von Hörstörungen bei Menschen mit geistiger Behinderung (Studienprotokoll)
Katharina Schwarze, Lehrstuhl für Medizinmanagement, Universität Duisburg-Essen

Einleitung / Introduction

Menschen mit geistiger Behinderung sind vermehrt von Hörstörungen betroffen. Ein beträchtlicher Anteil dieser Hörstörungen bleibt unerkannt, dabei ließen sich diese effektiv behandeln oder sogar verhindern. Das Projekt „HörGeist“ implementiert und evaluiert niedrigschwellige, aufsuchende Hörscreening- und Diagnostikprogramme mit anschließender Therapieeinleitung, bzw. zuweisung sowie monitoring, durchgeführt in der Lebensumgebung von Menschen mit geistiger Behinderung. Es soll untersucht werden, ob Hörstörungen bei Menschen mit geistiger Behinderung durch ein Screeningprogramm in ihrer Lebensumgebung früher und wirksamer diagnostiziert und versorgt werden können. Begleitend findet eine gesundheitsökonomische Evaluation statt.

Methode / Method

Zur Evaluation der neuen Versorgungsform wird eine prospektive Kohortenstudie mit 1050 Teilnehmern durchgeführt. 1191 Teilnehmer werden dabei für die neue Versorgungsform in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld rekrutiert und gescreent. 141 Personen werden zu einem entsprechenden Screening in eine Klinik eingeladen. Im Rahmen der klinischen Evaluation wird untersucht, ob sich der Anteil an inadäquat versorgten Hörstörungen durch das Screening und die anschließende Behandlung verringert. In der gesundheitsökonomischen Evaluation wird eine Routinedatenauswertung vorgenommen, um die Inanspruchnahme und die damit verbundenen Kosten der Teilnehmer im halben Jahr nach dem Screening im Vergleich zum Zeitraum vor dem Screening zu untersuchen. Auch wird eine vergleichende Analyse zwischen den beiden Umsetzungsstrategien durchgeführt. Zudem werden die Interventionskosten erhoben. Basierend auf den klinischen Ergebnissen und den Kostendaten wird ein gesundheitsökonomisches Modell zur Einführung des Hörscreenings im Vergleich zur Regelversorgung bezüglich seiner Kosten-Effektivität erstellt. Zur Berücksichtigung von Unsicherheit werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt.

Ergebnisse / Results

Durch den Vergleich der beiden Umsetzungsstrategien untereinander sowie mit der Regelversorgung können zum einen Aussagen über die Krankheitskosten sowie die mit dem Screening assoziierten Kosten getroffen werden. Die Modellierung eröffnet die Möglichkeit, Kosten und Nutzen eines Hörscreenings bei Menschen mit geistiger Behinderung abzuschätzen. Darauf aufbauend werden Vorschläge für die zukünftige Übertragung in die Regelversorgung entwickelt.

Zusammenfassung / Conclusion

Das HörGeist-Projekt ermittelt die Prävalenz von Hörstörungen bei Menschen mit geistiger Behinderung in Deutschland. Es untersucht die Effektivität, Inanspruchnahme und Kosten eines Screeningprogramms im unmittelbaren Lebensumfeld, das geeignet sein könnte eine frühzeitige Diagnose und Therapie von Hörstörungen sowie eine Verbesserung der hörbezogenen Lebensqualität zu ermöglichen.


AutorInnen
Katharina Schwarze, Lehrstuhl für Medizinmanagement, Universität Duisburg-Essen
Anja Neumann, Lehrstuhl für Medizinmanagement, Universität Duisburg-Essen
Karolin Schäfer, Lehrstuhl für Audiopädagogik, Universität zu Köln
Werner Brannath, Kompetenzzentrum für Klinische Studien, Universität Bremen
Sibel Altin, AOK Rheinland/Hamburg
Phillip-Hendrik Höhne, AOK Rheinland/Hamburg
Sarah Schlierenkamp, Essener Forschungsinstitut für Medizinmanagement GmbH
Sandra Diekmann, Essener Forschungsinstitut für Medizinmanagement GmbH
Philipp Mathmann, Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie, Universitätsklinikum Münster
Corinna Gietmann, Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie, Universitätsklinikum Münster
Susanne Wasmuth, Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie, Universitätsklinikum Münster
Peter Matulat, Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie, Universitätsklinikum Münster
Lukas Prein, Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie, Universitätsklinikum Münster
Katrin Neumann, Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie, Universitätsklinikum Münster
Methoden zur Trendberechnung epidemiologischer Maßzahlen in deutschen AMNOG Dossiers mit Fokus auf GKV-Routinedaten
Svitlana Schnaidt, Xcenda GmbH

Einleitung / Introduction

Seit 2011 sind pharmazeutische Unternehmer in Deutschland bei Markeinführung neuer Arzneimittel gemäß des Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes (AMNOG) dazu verpflichtet, ein Nutzendossier beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) einzureichen. Die AMNOG-Dossiers sind auf der G-BA Website veröffentlicht und geben Aufschluss u.a. über die Epidemiologie der Erkrankung, Daten zur Morbidität, Mortalität, Lebensqualität und Jahrestherapiekosten sowie dem Nutzen gegenüber der zweckmäßigen Vergleichstherapie. Zur Prävalenz- und Inzidenzbestimmung der Grunderkrankung, zur Entwicklung der Epidemiologie oder zur Schätzung der Größe der Zielpopulation stellen Abrechnungsdaten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) eine valide Datenquelle dar. Ziel der Studie war es, die Methoden zur Trendberechnung epidemiologischer Maßzahlen auf Basis von GKV-Routinedaten und deren Relevanz in AMNOG-Dossiers zu untersuchen.

Methode / Method

In die Auswertung wurden alle veröffentlichen AMNOG-Dossiers der Jahre 2020 und 2021 eingeschlossen. Die Module 3 zur Epidemiologie der Grunderkrankung wurden hinsichtlich der Verwendung von GKV-Routinedaten gesichtet und dahingehend geprüft, ob eine Trendberechnung für die Entwicklung der Prävalenz und/oder Inzidenz in den kommenden fünf Jahren die Krankenkassendatenanalyse miteinbezog. Die verwendeten Methoden zur Trendschätzung wurden ausgewertet und kategorisiert.

Ergebnisse / Results

Insgesamt wurden 285 Module 3 zu 163 unterschiedlichen Wirkstoffen identifiziert. In ca. 35% (n=57) wurden GKV-Routinedaten zur Abschätzung der Prävalenz/Inzidenz der Grunderkrankung und/oder zur Schätzung der Zielpopulation herangezogen. In 90% (n=51) der Module 3 mit GKV-Routinedatenanalysen wurde eine Trendberechnung durchgeführt, wobei diese in 80% (n=41) die durchgeführte Routinedatenanalyse miteinbezog. Innerhalb der Module 3, die Routinedaten für die Prognose der Entwicklung der Prävalenz/Inzidenz nutzten, wurde die Trendeinschätzung am häufigsten basierend auf Wachstumsraten (41.5%), auf Grundlage konstanter Prävalenz-/Inzidenzraten in Kombination mit der Bevölkerungsvorausberechnung (31.7%) oder mittels linearer Regression (9.8%) ermittelt.

Zusammenfassung / Conclusion

Wenn eine GKV-Routinedatenanalyse für Modul 3 herangezogen wurde, wurden die Anforderungen an die Trendschätzungen gemäß der Verfahrensordnung des G-BAs zur Nutzenbewertung von Arzneimitteln nach § 35a SGB V in nahezu allen AMNOG-Dossiers erfüllt. Die durchgeführte Routinedatenanalyse wurde vielfach ebenfalls zur Trendabschätzung herangezogen, wobei Wachstumsraten und die Kombination aus konstanter Prävalenz-/Inzidenzrate mit der Bevölkerungsvorausberechnung die am meisten genutzten Methoden darstellten.


AutorInnen
Svitlana Schnaidt, Xcenda GmbH
Karolin Seidel, Xcenda GmbH
Tammo Viering, Xcenda GmbH
Jan-Frederik Löpmeier, Xcenda GmbH
Kathrin Borchert, Xcenda GmbH
Christian Jacob, Xcenda GmbH
Marriage Market Induced Health Investments in Women: Evidence from a Regression Discontinuity Design in India
Khalid Imran, CGS, University of Cologne

Einleitung / Introduction

As a tool for fighting against child marriage, most countries have set a legal age for marriage which has successfully reduced the incidence of early marriage. These laws are implemented strictly, and most parents wait to reach their daughter at the legal marriage age to avoid legal complications. So, individuals enter the marriage market for the first time at the legal marriage age set by the government. Healthy women have higher demand than malnourished ones in the marriage market, parents may take special care just before entering that market. A crucial policy question is how women's health evolves around the time of entrance to the marriage market. In this research, we studied the research question concerning whether there is a marriage market-induced health investment in female health when women enter to marriage market in India.

Methode / Method

We have examined changes in the body mass index (bmi), hip circumference, arm circumferences, blood glucose level, hemoglobin level, and blood pressure level when Indian women enter the marriage market. We employed the sharp regression discontinuity method. Our cutoff is the legal marriage age for Indian women, which was 18 years during DHS-2019/20.

Ergebnisse / Results

Our regression discontinuity estimate shows that the body mass index is significantly 0.381 higher for those women who have just reached the marriage market than those who have not got there yet. We found this jump in bmi is also significant for the rural and non-rich samples. We found positive and significantly higher hip and arm circumferences for those who entered the marriage market. The blood glucose level is higher when our sample enters the marriage market, but it is only significant for the urban sample. We found a significant reduction in blood hemoglobin levels for the non-rich sample to the right side of the cut-off or the age of the marriage market entrance.

Zusammenfassung / Conclusion

It has high policy relevance as two of the world's most populous developing country has recently altered their legal marriage age for women. In 2020, Indonesia made the minimum age of marriage for girls from 16 to 19. India set the minimum age of marriage from 18 to 21 years in December 2021. After this policy change, women who do not study or work outside the home will stay longer at home, and marriage market-induced health investment will happen more lately in her life. The government should introduce programs that smooth the healthcare investment and break the marriage market-induced investment in women’s life.


AutorInnen
Khalid Imran, CGS, University of Cologne
Daniel Wiesen, MIG, University of Cologne
Johannes Schmieden, BGSE, University of Bonn
Gesundheitsökonomische Betrachtung einer online-basierten Achtsamkeitsintervention zur Stärkung der psychischen Stabilität von Schwangeren
Lena Hasemann, Universität Bielefeld

Einleitung / Introduction

Depressionen und Angststörungen stellen die häufigsten psychischen Erkrankungen in der Perinatalperiode dar. In Deutschland sind etwa 9 % der schwangeren Frauen von Depressionen und 17 % von Angst betroffen womit sie erhöhte Risiken, u. a. für eine postpartale Depression, Frühgeburt und ein geringes Geburtsgewicht, aufweisen. Hinzu kommen eine potenziell erhöhte Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen und damit verbundene Kosten. Vor diesem Hintergrund wurde eine online-basierte Achtsamkeitsintervention zur Stärkung der psychischen Stabilität von Schwangeren implementiert und hinsichtlich der Inanspruchnahme und der Kosten von Gesundheitsleistungen untersucht.

Methode / Method

Die gesundheitsökonomische Betrachtung aus Kostenträger- und gesellschaftlicher Perspektive erfolgte ergänzend zur Wirksamkeitsevaluation im Rahmen einer randomisiert kontrollierten Studie. Eingeschlossen wurden positiv gescreente (depressive Symptome/ Angst) schwangere Frauen bis zur 28. Schwangerschaftswoche. Die Analyse basiert auf den Routinedaten der beteiligten Krankenkassen, ergänzt um relevante Primärdaten. Neben deskriptiven und bivariaten inferenzstatistischen Methoden wurden geeignete Regressionsmodelle angewendet. Bestehende Unsicherheiten wurden mithilfe von Sensitivitätsanalysen adressiert.

Ergebnisse / Results

Aufgrund der von der Wirksamkeitsanalyse abweichenden Datengrundlage, liegt der Analyse eine reduzierte Studienpopulation (N = 258) zugrunde. Die Teilnehmerinnen wurden zwischen März 2019 and September 2020 rekrutiert und waren im Mittel 32 Jahre alt. Der Regressionsanalyse zufolge wies die Interventionsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe sehr geringfügig höhere Gesamtkosten aus GKV-Perspektive auf, wobei der Einfluss nicht signifikant ist. Die Sensitivitätsanalysen unter Berücksichtigung 30 % höherer und geringerer Interventionskosten sowie einer erweiterten Studienpopulation bestätigten dieses Ergebnis. Auch hinsichtlich der Inanspruchnahme (z. B. Haus- und Facharztkontakte) zeigte sich kein eindeutiger signifikanter Unterschied zwischen Interventions- und Kontrollgruppe.

Zusammenfassung / Conclusion

Auf Grundlage der Ergebnisse konnte somit kein signifikanter Effekt der Intervention auf die Gesamtkosten im letzten Schwangerschaftsdrittel und in den ersten fünf Monaten nach Geburt festgestellt werden. Mit der in der Wirksamkeitsevaluation, unter Berücksichtigung des Studiencenters und einer initialen klinischen Störung, ermittelten Abnahme der depressiven Symptomatik gehen demnach keine reduzierten, aber auch keine erhöhten, Kosten einher. Angesichts bestehender Limitationen bedarf es weiterer Studien, wobei eine gesundheitsökonomische Evaluation möglichst bereits bei der Power-Kalkulation einzubeziehen wäre, um potenzielle Interventionseffekte belegen zu können.


AutorInnen
Lena Hasemann, Universität Bielefeld
Mitho Müller, Ludwig-Maximilians-Universität München
Stephanie Wallwiener, Universitäts-Frauenklinik Heidelberg
Armin Bauer, Universitäts-Frauenklinik Tübingen
Wolfgang Greiner, Universität Bielefeld
Real-World-Evidenz bei Seltenen Erkrankungen –Sekundärdatenanalysen als elementarer Baustein
Melanie May, Kyowa Kirin GmbH

Einleitung / Introduction

Seltene Erkrankungen sind zumeist chronisch und vererbt und schränken die Lebensqualität der Betroffenen stark ein. Es ist oft ein langer Weg bis zur korrekten Diagnose, da zu wenig Wissen und Informationen vorhanden sind. Viele seltene Erkrankungen können daher immer noch nicht zufriedenstellend erkannt und behandelt werden. Auch die Durchführung wichtiger klinischer Studien wird durch die Seltenheit der Erkrankung erschwert. Real-World-Evidenz ist daher ein wesentlicher Baustein um ein Gesamtbild zu erhalten. Mithilfe von multiprofessionellen Versorgungforschungsstudien wurden epidemiologische Kennzahlen gewonnen aber auch Versorgungsrealitäten dargestellt und etwaige Versorgungslücken detektiert.

Methode / Method

Anhand eines anonymisierten und für Deutschland repräsentativen GKV-Routinedatensatzes des InGeF-Institutes (Institut für angewandte Gesundheitsforschung Berlin GmbH) mit rund 5 Millionen Versicherten wurden zu den seltenen Erkrankungen XLH (X-chromosomale Hypophosphatämie, Phosphatdiabetes), CTCL (kutane T-Zell-Lymphome) und TIO (tumorinduzierte Osteomalazie) Versorgungsforschungsstudien mit Beteiligung von wissenschaftlichen und medizinischen Experten durchgeführt.

Ergebnisse / Results

Epidemiologische Kennzahlen und Patientencharakteristika konnten für alle drei Erkrankungen ermittelt werden. Bei der XLH wurde die Versorgungsrealität im Quer- und Längsschnitt dargestellt. Bei der CTCL lag der Fokus auf der Durchführung einer leitlinienkonformen Therapie. Bei der TIO wurden auf Basis einer dänischen Registerstudie Kohorten gebildet. Neben Prävalenzraten wurden auch Kennzahlen zur Darstellung der Krankheitslast definiert.

Zusammenfassung / Conclusion

Für alle drei SE konnten erstmals für Deutschland epidemiologische Kennzahlen ermittelt werden. Bei der XLH zeigte sich zudem eine Unterversorgung und verspäte Diagnosestellung dieser Patienten. Bei CTCL konnte festgestellt werden, dass nicht leitlinienkonform behandelt wird und bei der TIO kamen die Herausforderungen bei der Betrachtung von „ultra-rare-diseases“ noch einmal besonders hervor. Es zeigt sich, wie wichtig es ist, auf SE aufmerksam zu machen, Behandler zu sensibilisieren und bspw. auch auf Kodierungsmodalitäten hinzuweisen. Durch diese multiprofessionelle Zusammenarbeit aus Wissenschaft, Medizin und Industrie konnte ein wesentlicher Beitrag für Patienten mit SE geleistet werden und belegt erneut wie wichtig Versorgungsforschung mit „Real-World-Daten" ist.


AutorInnen
Melanie May, Kyowa Kirin GmbH
Immo-Maximilian Zech, Kyowa Kirin GmbH
Axel Dr. Doess, Kyowa Kirin GmbH
EU-HTA ab 2025: Ergebnisse zum Scoping-Verfahren
Elisabeth Marx, Ecker + Ecker GmbH

Einleitung / Introduction

Zum Start des obligatorischen HTA auf EU-Ebene im Jahr 2025 bedarf es einer Struktur, die sowohl Bewertungsbehörden als auch Hersteller verlässlich und effizient durch den HTA-Prozess führt. Die dafür notwendigen Regularien werden derzeit in Form von Guidelines von der EUnetHTA 21 entwickelt. Von besonderer Bedeutung ist dabei das Scoping, da hier die im EU-HTA zu beantwortenden wissenschaftlichen Fragestellungen festgelegt werden. Bei der Entwicklung der Guideline sollen Stakeholder mittels eines Stellungnahmeprozesses involviert werden. Unklar ist, ob und inwiefern die dabei identifizierte Kritik durch die EUnetHTA 21 adressiert wird.

Methode / Method

Am Beispiel der Scoping-Guideline (ID D4.2) wird untersucht, welche Hürden aus Sicht der Stellungnehmer in Bezug auf den geplanten Scoping-Prozess bestehen und ob diese von der EUnetHTA 21 in der finalen Version adressiert wurden. Hierzu werden erst die veröffentlichten Kommentare zu wesentlichen Kernpunkten konsolidiert. Entwurf und finale Version der Guideline werden danach automatisch verglichen. Die Änderungen werden schließlich den konsolidierten Kernpunkten gegenübergestellt.

Ergebnisse / Results

Der Entwurf der Scoping-Guideline wurde vom 2. bis 31. Mai 2022 zur Stellungnahme gestellt. Die finale Fassung wurde am 12. September 2022 veröffentlicht. Insgesamt haben 27 Parteien (Verbände, Hersteller, Dienstleister) kommentiert. Dabei wurden vor allem vier Kernpunkte als kritisch adressiert: 1.) Keine Beteiligung der Hersteller am Scoping-Prozess. 2.) Intransparentes Verfahren zur Bestimmung des PICO-Schemas, welches nationale Interessen über wissenschaftliche Erkenntnisse stellt. 3.) Ggf. Definition zahlreicher PICO-Schemata. 4.) Fehlen verbindlicher und realistischer Timelines für den gesamten Prozess. Anpassungen an der finalen Guideline wurden vor allem auf sprachlicher Ebene durchgeführt. Die identifizierten Kernpunkte wurden nicht umgesetzt. Aus den Kommentaren der EUnetHTA 21 geht nicht hervor, wieso eine Umsetzung abgelehnt wurde.

Zusammenfassung / Conclusion

Der Einfluss der Stakeholder auf die Ausgestaltung der Guideline scheint bislang äußerst begrenzt. Die von den Stakeholdern identifizierten Kernpunkte bleiben weiter bestehen. Es bleibt abzuwarten, ob diese Probleme im Rahmen weiterer Guidelines noch adressiert werden. Spätestens mit den ab 2025 startenden ersten Verfahren des EU-HTA wird es einer pragmatischen Lösung bedürfen.


AutorInnen
Elisabeth Marx, Ecker + Ecker GmbH
Lucas Ahrens, Ecker + Ecker GmbH
Stephanie Stengel, Ecker + Ecker GmbH
Thomas Ecker, Ecker + Ecker GmbH
Seasonal and long-term incidence dynamics of invasive meningococcal disease (IMD) in Germany - a time series analysis
Magdalena Schwarz, GSK

Einleitung / Introduction

The occurrence of invasive meningococcal disease (IMD) is characterized by seasonal and long-term dynamics over time, while epidemiological conditions driving these temporal dynamics are to date not well investigated but are crucial to estimate the effects of future vaccination campaigns. The aim of this study was to develop a time-series regression model that explains the fluctuation dynamics in weekly IMD notifications between 2001 and 2017 in Germany.

Methode / Method

Generalized linear models (GLM) with negative binomial distribution were used to analyze associations between IMD (dependent variable) and 36 weekly and annual independent variables from four categories (i.e. climatic, immunologic, infectious diseases, demographic and behavioral variables) and functions for seasonal and long-term trends of IMD. Polynomials were tested for annual and weekly independent variables and possible lagged effects of weekly independent variables were explored to fit the GLM. Subsequently, the best-fitting GLM was identified as selected by minimization of Akaike’s information criterion via two sequential backward elimination processes by variable category and for remaining variables of each variable category and temporal trends.

Ergebnisse / Results

With all variables at their mean, the model estimated weekly 18.34 IMD cases over the study period. We found a significant effect of temperature, with colder temperature being associated with more cases. Within-year seasonality showed fluctuations of weekly IMD cases between 26.13 and 12.87 in the 8th and 34th calendar week of each year, respectively. From 2001 to 2017 the model found a decrease of 0.03 cases for each calendar week corresponding to the general decline of IMD incidence in Germany.

Zusammenfassung / Conclusion

Seasonal and long-term dynamics of IMD in Germany between 2001 and 2017 are mainly associated with environmental exposures, and a periodic seasonal and linear downward trend over time. Our results provide further evidence for some, while not all, factors associated with weekly IMD incidence in the literature and may contribute to future predictions on the temporal development of IMD notifications in Germany as well as the cost-effectiveness of vaccines against IMD.


AutorInnen
Magdalena Schwarz, GSK
Stefan Scholz, Bielefeld University
Bernhard Ultsch, GSK
Krankenhausaufenthaltskosten bei Motoneuronenerkrankungen (MND) in Deutschland
Steffen Wahler, St Bernward GmbH, Hamburg

Einleitung / Introduction

Motorneuronen-Krankheiten (MND) sind eine Gruppe seltener degenerativer Erkrankungen der Motoneuronen. Sie schreiten meist rasch voran und führen in der Regel innerhalb von vier Jahren nach der Diagnose zum Tod, meist durch Atemstillstand. Eine Inzidenz von MND von 2.200 und eine Prävalenz von 7.200 Fällen in Deutschland wird durch Registerdaten nahegelegt. Daten der Versorgungsforschung postulieren, dass Patient*innen wenigstens drei Krankenhausaufenthalte durchlaufen: 1. Diagnosestellung, 2. Anlage einer Ernährungssonde, bedingt durch die Bulbärparalyse und 3. Initialisierung der Beatmung. Hier werden stationäre Daten aus deutschen Krankenhäusern nach MND-Fälle analysiert, um die Unterscheidbarkeit der Krankenhausaufenthalte zu prüfen und die damit verbundenen Kosten aufzuzeigen.

Methode / Method

Es wurden Berichte aus den Jahren 2010-2021 nach MND-Fällen und Behandlung ausgewertet: Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK), Statistisches Bundesamt (DESTATIS) und Krankenhausqualitätsberichte.

Ergebnisse / Results

2021 wurden 10.711 MND-Hospitalisierungen kodiert, davon 5.625 (53%) Haupt- und 5.086 (47%) Nebendiagnosen. Die DRG-Gesamtausgaben betrugen 59.691.000 € (5.572 € pro Fall), davon 25.482.000 € für Hauptdiagnosen (4.530 € pro Fall) und 34.209.000 Nebendiagnosen (6.726 € pro Fall) ohne Bewertung von Zusatzentgelten. Bei der angenommenen Prävalenz wären dies 1,5 Hospitalisationen pro Jahr pro Patient*in und 8.290 € mittlere jährliche Krankenhauskosten. 59,7 % der Fälle (35,5 % der Ausgaben: 2 464 € pro Fall) waren neurologische DRGs, d. h. Aufenthalte zur Diagnosefindung und für kleinere Komplikationen. 1.023 Ernährungssonden-Implantationen wurden kodiert, das entspricht weniger als der Hälfte der erwarteten Inzidenz. 15,3 % der Fälle (7,1 % der Ausgaben: 1.927 €) sind pulmonale DRGs ohne Langzeitbeatmung, was ein spätes Krankheitsstadium darstellt. 14,0 % der Fälle (45,5 % der Ausgaben: 13.491 €) sind Langzeitbeatmungs-DRGs, die das Endstadium der Erkrankung widerspiegeln. Die Implantation von Zwerchfellstimulatoren macht 0,9 % der Fälle (4,5 % der Ausgaben: 20.005 €) aus. Bei 9,0 % der Fälle (5,7 % Ausgaben: 2 620 €) handelte es sich um sonstige Komplikationen nach der Diagnose (z.B. Stürze) oder andere Krankheiten.

Zusammenfassung / Conclusion

Die angenommenen drei typischen Hospitalisierungstypen konnten im Abrechnungszeitpunkt erkannt werden: 1. Diagnose 2. bulbäre Symptome 3. Spätstadium der MND. Letztere machen den bei Weitem größten Anteil der Krankenhauskosten aus. Es kann geschätzt werden, dass MND-Patienten im Durchschnitt 1,5-mal pro Jahr im Krankenhaus behandelt werden, 6–8-mal während ihrer Krankheit. Eine weitere Untersuchung der Bedarfe im Krankheitsverlaufs kann sinnvoll sein, um mögliche vermeidbare Krankenhausaufenthalte zu ermitteln.


AutorInnen
Alfed Müller, Analytic Services GmbH, München
Steffen Wahler, St Bernward GmbH
Gesundheitsökonomische Evaluation einer rehabilitativen Kurzeitpflege (REKUP) im stationären Umfeld für geriatrische PatientInnen: Ergebnisse einer Routinedatenanalyse
Pauline Birte zur Nieden, Essener Forschungsinstitut für Medizinmanagement GmbH

Einleitung / Introduction

Rehabilitationsbedürftige geriatrische PatientInnen erfüllen häufig nach stationärem Aufenthalt noch nicht die Anforderungen an Rehabilitationsfähigkeit. Somit findet ein lückenloser Übergang in die Rehabilitation oftmals nicht statt. Es besteht die Möglichkeit, dass Rehabilitationsfähigkeit nicht mehr erreicht und Dauerpflege notwendig wird, was auch mit höheren medizinischen Gesamtkosten verbunden ist. Die rehabilitative Kurzzeitpflege (REKUP) soll daher im Rahmen eines vom Innovationsfond geförderten Projektes als neue Versorgungsform modellhaft erprobt und evaluiert werden. Ziel der REKUP ist es, durch eine Erweiterung der stationären Kurzzeitpflege um aktivierend-therapeutische, multiprofessionelle rehabilitative Elemente, die Rehabilitationsfähigkeit herzustellen. Weiterhin sollen Verbesserungspotentiale vor Beginn der eigentlichen Rehabilitation genutzt werden, wodurch das Erreichen der Rehabilitationsziele gesichert und ggf. die notwendige Rehabilitationsdauer verkürzt sowie Nachsorgebedarf verringert werden können. Die Erprobung wird durch eine klinische und gesundheitsökonomische Evaluation begleitet.

Methode / Method

Für die gesundheitsökonomische Evaluation der REKUP werden anhand pseudonymisierter Routinedaten Kosten und Kosteneffektivität der neuen Versorgungsform untersucht. Die Evaluation umfasst die Perspektive der Krankenversicherung (Krankenhaus-, Reha-, Arzneimittel-, Heil- und Hilfsmittelkosten) und Pflegeversicherung (Kosten für Pflegeleistungen). Die Kontrollgruppe (KG) wird aus Versicherten der AOK Baden-Württemberg auf Basis festgelegter Kriterien rekrutiert (Group-Matching 2:1). Es werden die Ressourcenverbräuche und Kosten der PatientInnen jeweils für 6 Monate individuell vor und nach dem initialen stationären Aufenthalt betrachtet.

Ergebnisse / Results

Insgesamt können 24 Versicherte (33,3% weibliche) in der Interventionsgruppe (IG) und 48 (66,7% weibliche) in der KG eingeschlossen werden. Das Durchschnittsalter liegt bei 80,7 (IG) bzw. 81,3 (KG). Die IG verbrachte im Schnitt 20,5 Tage in der REKUP und die durchschnittlichen Interventionskosten liegen bei 4.695,19€. Lediglich 1 PatientIn der IG ging im Beobachtungszeitraum in Dauerpflege, in der KG waren es 21. Die Auswertung wird zum Zeitpunkt der Konferenz im März 2023 abgeschlossen sein.

Zusammenfassung / Conclusion

Ziel der gesundheitsökonomischen Evaluation der modellhaften Erprobung der REKUP ist es, die Inanspruchnahme von Versorgungsleistungen nach SGB V bzw. SGB XI zu erheben. Weitere Analysen werden Aussagen über den Ressourcenverbrauch sowie etwaiger Kosteneffektivität der REKUP liefern.


AutorInnen
Pauline Birte zur Nieden, Essener Forschungsinstitut für Medizinmanagement GmbH
Sandra Diekmann, Essener Forschungsinstitut für Medizinmanagement GmbH
Anja Neumann, Essener Forschungsinstitut für Medizinmanagement GmbH
Anke Walendzik, Universität Duisburg-Essen, Institut für Medizinmanagement
Theresa Hüer, Universität Duisburg-Essen, Institut für Medizinmanagement
Jürgen Bauer, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Anne Keilhauer, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Theresa Hebeiß, AOK Baden-Württemberg
Julia Frankenhauser-Mannuss, AOK Baden-Württemberg
Kosten-Wirksamkeits-Analyse des Screenings auf Vorhofflimmern in einer 50-65-jährigen Population mit erhöhtem Schlaganfallrisiko
Steffen Wahler, St Bernward GmbH

Einleitung / Introduction

Vorhofflimmern (AF) ist einer der Hauptrisikofaktoren für Schlaganfälle. Europäische Leitlinien empfehlen Screening-Maßnahmen zur Erkennung von Vorhofflimmern für die Altersgruppe der über 65-Jährigen. Die Kosteneffektivität einer telemetrischen Methode zur Erkennung von Vorhofflimmern (Preventicus Heartbeats®) wurde für die Altersgruppe über 65 Jahre in Deutschland nachgewiesen. Unter 65 Jahren wird ein Screening nur bei Vorliegen von Risikofaktoren empfohlen, die in der Regel anhand des CHA2DS2-VASc-Scores ermittelt werden. In dieser Analyse wird die Kosteneffektivität des telemetrischen Vorhofflimmer-Screenings für die Bevölkerung im Alter von 50-65 Jahren in Deutschland mit einem CHA2DS2-VASc-Score von mindestens 1 (Männer) oder mindestens 2 (Frauen) untersucht.

Methode / Method

Wir führten eine Literaturrecherche durch, um die wichtigsten Modellvariablen für die betreffende Untergruppe anzupassen: Häufigkeit von Vorhofflimmern, Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalls bei Vorliegen von Vorhofflimmern, Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Blutungen, schlaganfallbedingte Mortalität. Die modifizierten Parameterwerte wurden in das bestehende Kosten-Effektivitäts-Markov-Modell eingearbeitet. Kosten und QALYs wurden für die betrachteten Strategien (Telemetrie vs. kein Test) und ein Startalter der Antikoagulationsprophylaxe zwischen 50 und 65 Jahren berechnet. Analyse mit Microsoft Excel® Version 2019.

Ergebnisse / Results

Die Telemetrie-Strategie erweist sich in der betrachteten Population zwischen 50 und 65 Jahren als dominant. Für das telemetrische Screening belaufen sich die durchschnittlichen Lebenszeitkosten auf 5 699 € bei einem durchschnittlichen QALY von 14,112. Die Strategie ohne Test führt zu Lebenszeitkosten von 5.739 € bei durchschnittlich 14,115 QALY. Die Telemetrie-Strategie zeigt Kostenvorteile ab einem Startalter von 57 Jahren (Männer ab 54 Jahren, Frauen ab 60 Jahren). Die Telemetrie-Strategie zeigt Wirksamkeitsvorteile für alle betrachteten Ausgangsalter. Die höchste Sensitivität bei den Kosten des Modells wurde bei Änderungen des Ausgangsalters, des Ertragsverhältnisses, der Annahmen zum Risiko, des Kompensationsschemas und schließlich der Schlaganfallkosten festgestellt.

Zusammenfassung / Conclusion

Die untersuchte telemetrische Screening-Methode ist für die Hochrisiko-Altersgruppe von 50-65 Jahren im Vergleich zur alternativen Strategie des Nicht-Screenings in Deutschland kosteneffektiv. Kostenvorteile bei den Lebenszeitkosten ergeben sich bei einem Einstiegsalter für das Vorhofflimmern-Screening von 57 Jahren für Frauen und 53 Jahren für Männer. Die Ergebnisse bestätigen frühere Erkenntnisse.


AutorInnen
Steffen Wahler, St Bernward GmbH, Hamburg
Ralf Birkemeyer, Herzklinik Ulm, Ulm
Christiane Koll, St Bernward GmbH, Hamburg
Alfred Müller, Analytic Services GmbH, München
Information of stem cell donors: evidence from a major donor registry
Daniel Wiesen, Universiät zu Köln

Einleitung / Introduction

Nowadays, extraction of stem cells for hematopoietic stem cell transplantation (HSCT) is 90% periphery and 10% from the iliac crest. Further, extraction methods have shifted over time from iliac crest extraction to blood extraction. Potentially, donors are more likely to be willing to donate stem cells if extraction is periphery. We ask in this paper 1. How well informed are prospective donors about the extraction method used in stem-cell donation? 2. What drives the beliefs of donors? 3. Do donor beliefs affect their willingness for later donation, even before they have been asked to donate? 4. Do donor beliefs change over time, or are they relatively stable?

Methode / Method

We ran a survey with DKMS Germany, the largest stem-cell donation registry in Germany. The survey invited 54,340 registered donors to participate and had a response rate of 43.5%. We elicited beliefs about extraction methods by asking them to allocate 100 points to 4 extraction methods (periphery, iliac crest, spine, cheek swab), as well as confidence about the response. Further, we asked donors intentions to donate if asked a.) within the next week b.) in 3 months, c.) in a year, d.) in 5 years to donate stem cells. We collected validated items measuring economic preferences, reasons for registration, knowledge of the donation process, other donation activities, and demographics.

Ergebnisse / Results

Donors allocated, on average, 39 percentage points (pp) to bloodstream, 30.4 pp to pelvic bone, 23.1 pp to spine, and 7.5 pp to cheek swab. On a 7-point scale regarding answer confidence, 10.7% of donors stated 6 or 7 (very confident). Conditioning on confident donors shows more donors reporting periphery extraction and less iliac crest, spine, and cheek, but on average these donors believe that in more than 10% of cases, spine extraction is used. Correctly ranking the extraction methods, and stating a 0 probability of unused extraction methods is positively correlated with donation intentions. Further donors who became eligible to register later (younger donors) are more likely to believe blood extraction is used, suggesting donors become informed when they donate but do not re-inform themselves later on. Further, donors with lower health risk tolerance and more patient donors are more likely to have correct beliefs.

Zusammenfassung / Conclusion

Our study helps to understand the mechanisms driving the beliefs of stem-cell donors and their implications. Our study has implications for information policies of stem-cell registries. Our results suggest that an information campaign correcting beliefs about extraction methods could increase donor motivation, especially for donors who registered before periphery extraction became more common. Further, removing rumors about spine extraction could potentially increase motivation.


AutorInnen
Michael Haylock, Universiät Duisburg-Essen
Daniel Wiesen, Universität zu Köln
Patrick Kampkötter, Universität Tübingen
Mario Macis, Johns Hopkins University Carey School, IZA, NBER
Robert Slonim, UTS Sydney, IZA
Economic evaluations of musculoskeletal physiotherapy – review
Linda Baumbach, Zentrum für Psychosoziale Medizin Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung

Einleitung / Introduction

Musculoskeletal conditions such as fractures, low back pain, and osteoarthritis cause a huge economic burden to health care systems and society. Among related treatments, physiotherapy plays an important role. Yet, cost-effectiveness analyses of these treatments have not been reviewed systematically. A review could inform decision makers and researchers on existing knowledge gaps. Here we provide such an overview of full economic evaluation of physiotherapeutic interventions offered to patients with musculoskeletal conditions.

Methode / Method

We searched for literature in PubMed, EconLit, and NHS-EED up to the end of January 2022. Studies shedding light on the cost-effectiveness or cost-benefits of physiotherapeutic interventions delivered to patients with musculoskeletal conditions were included. We excluded interdisciplinary and e-health interventions. Besides extracting the publication year and study related information such as setting, study type, sample size, intervention, cost perspective, type of economic evaluation and statistical uncertainties, we also evaluated the studies´ quality with the Consensus on Health Economic Criteria checklist.

Ergebnisse / Results

Our search revealed 4,051 hits. Of those, 74 full economic evaluations based on clinical trials and 9 based on modelling met our inclusion criteria. The overall quality of the included trials was high with 51 of 74 fulfilling at least 17 of 19 quality criteria. They took place in 17 countries. 70 trials analyzed an outpatient and four an inpatient setting. Patients’ conditions affected their back (n=29), neck (n=7), shoulder (n=5), forearm (n=1), hip (n=3), knee (n=13), and ankle (n=2). In 21 of these trials osteoarthritis was the underlying condition. Most studies (n=68) evaluated the cost-effectiveness of an intervention, which consisted most frequently of exercises and education alone or in combination. Of 74 studies including a comparison with eg. usual care (n=26), educational material (n=7), or surgery (n=4), 45 favored a physiotherapeutic intervention.

Zusammenfassung / Conclusion

Several high-quality economic evaluations of physiotherapeutic treatments for patients with musculoskeletal conditions exist, however the present evaluated interventions consist mostly of exercise and education. There is a lack of full economic evaluations of other treatment modalities. Furthermore, evaluations of forearm and ankle conditions are rare. The existing studies indicate the cost-effectiveness of physiotherapeutic treatments for various musculoskeletal conditions.


AutorInnen
Linda Baumbach, Zentrum für Psychosoziale Medizin Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung
Wiebke Feddern, Zentrum für Psychosoziale Medizin Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung
Benedikt Kretzler, Zentrum für Psychosoziale Medizin Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung
André Hajek, Zentrum für Psychosoziale Medizin Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung
Hans-Helmut König, Zentrum für Psychosoziale Medizin Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung