Organisierte Sitzung

Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGAs): Akzeptanz und Erfolg

DiGAs können diagnostisch, therapeutisch oder therapiebegleitend eingesetzt werden. In deutschen Gesundheitsdienstleistungen dominieren derzeit therapiebegleitende DiGAs und sollen deshalb im Fokus der Session stehen, d.h. die DiGAs ergänzen bestehende Behandlungsangebote (komplementär) oder überbrücken Wartezeiten auf Therapieplätze (temporär). Dem Motto 2023 „Qualität von Gesundheitsleistungen in einer heterogenen Gesellschaft“ folgend sollen für die Akzeptanz von DiGAs (Patienten, Ärzte und Therapeuten, Krankenkassen) notwendige Akzeptanzfaktoren analysiert und diskutiert werden. Für den Erfolg (nachweisbare Evidenz, Kostensenkungen oder/und Verbesserung von Behandlungen bzw. der Gesundheitsversorgung, nachhaltige Geschäftsmodelle) müssen ferner aber auch kritische Erfolgsfaktoren analysiert und diskutiert werden. Eine ganzheitliche, 360 Grad Analyse und Diskussion von DiGAs erfordert also eine breite Stakeholder-Analyse mit Entwicklern/Anbietern, Ärzten und Therapeuten, Krankenkassen und Patienten. In der Session sollen alle Stakeholder durch Referate adressiert und diskutiert werden, um ein gemeinsames Verständnis der Akzeptanz und des Erfolgs von DiGAs zu erarbeiten. Ziel ist es auch bestehende Akzeptanz- und Erfolgsmodelle und -theorien gemeinsam zu diskutieren und weiterzuentwickeln sowie Handlungsempfehlungen (kurz- und mittelfristig) und nachhaltige Handlungsstrategien (langfristig) für DiGAs abzuleiten.

Vorträge

Zulassung, Bewertung und Bepreisung von digitalen Gesundheitsanwendungen
Wolfgang Greiner, Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissen-schaften, Gesundheitsökonomie und -management

Einleitung

• Vorläufige und dauerhafte Aufnahme – inkl. „Fast-Track“ Verfahren – in das deutsche DiGA-Verzeichnis (https://diga.bfarm.de/de/verzeichnis) • Nutzenversprechen und -nachweis für „Positive Versorgungseffekte“ sowie Risikoklassen für DiGAs • Wettbewerb, Verhandlung und administrative Preissetzung für eine faire Bepreisung für DiGAs

Digitalen Gesundheitsanwendungen aus Ärzte-, Patienten- und Krankenkassensicht
Kai Kahl, Medizinische Hochschule Hannover, Psychokardiologie und Psychotherapie
Ivo Heitland, Medizinische Hochschule Hannover, Psychokardiologie und Psychotherapie
Jan Zeidler, Leibniz Universität Hannover, Institut für Gesundheitsökonomie und Center for Health Economics Research Hannover
Daniela Eidt-Koch, Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, Fakultät Gesundheitswesen

Einleitung

• Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin, insbesondere für Depressionen und durch Herzinfarkt, Schlaganfall und COVID verursachte Erkrankungen • Psychiatrische, neurowissenschaftliche und psychophysiologische Datenanalysen • Versorgungsrelevanz aus der Perspektive von Leistungserbringern und Krankenkassen

Kritische Erfolgsfaktoren und Erfolgsmessung von digitalen Gesundheitsanwendungen
Michael H. Breitner, Leibniz Universität Hannover, Institut für Wirtschaftsinformatik und Forschungsschwerpunkt „Gesundheit und Bevölkerung“, Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät
Oliver Werth, Leibniz Universität Hannover, Institut für Wirtschaftsinformatik und Forschungsschwerpunkt „Gesundheit und Bevölkerung“, Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät
Nina Müller, Leibniz Universität Hannover, Institut für Wirtschaftsinformatik und Forschungsschwerpunkt „Gesundheit und Bevölkerung“, Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät

Einleitung

• Taxonomieentwicklung und Clusteranalyse am Beispiel von Applikationen zur Unterstützung von Depressionstherapien • Akzeptanz- und Erfolgsmodelle für DiGAs, insbesondere kritische Erfolgsfaktoren • Kosten/Nutzen Analyse und Wirtschaftlichkeit von DiGAs

Entwicklung, Zertifizierung und Wettbewerbsfähigkeit von digitalen Gesundheitsanwendungen aus Praxissicht
Ina Beintner, MindDoc Health GmbH, München

Einleitung

• Anforderungsanalyse, Vorgehen und Qualitätsmanagement bei der Entwicklung von DiGAs • Chancen und Herausforderungen beim Zertifizierungsprozess in das deutsche DiGA-Verzeichnis • Trends und Entwicklungspfade von digitalen Mental-Health Anwendungen